Stacey Kent - Raconte-Moi...
 
Die warme Frühlingssonne auf dem Champs- Élysées, die verliebten Paare an der Seine, das erste Picknick auf der großen Wiese vor dem Eifelturm und das erste Glas Wein im Freien. Wer die richtige Musik für dieses Glück sucht, der braucht diese Platte. Der Name Stacey Kent ist das letzte, was daran erinnert, dass die schönste Chansonplatte des Frühjahrs von einer Amerikanerin kommt. Gerade noch kurz vor der Veröffentlichung des neuen Albums für ihr letztes Werk „Breakfast On A Morning Tram" mit dem Double-Jazz-Award-Status für 200 000 verkaufte Alben ausgezeichnet, kann die in London lebende Musikerin sich nun mit „Raconte Moi“ ganz dem französischen Chanson hingeben. Die Franzosen haben die Amerikanerin längst in ihr Herz geschlossen. Im letzten Frühjahr verlieh man ihr den Orden für Kunst und Literatur (L'Ordre des Arts et des Lettres) und das, obwohl sich auf ihrem letzten Album lediglich drei in französischer Sprache gesungene Stücke befanden.
Inspiriert von Flaubert und Balzac und einem tiefen Verständnis für die französische Kultur ist „Raconte moi...“ nun eine Liebeserklärung an die Grande Nation geworden. Ihr akzentfreies französisch, ihre Raffinesse und Cleverness werden den Klassikern des französischen Chansons mehr als gerecht. Raconte moi, heißt übersetzt „Erzähl mir,“ und die Franzosen lieben genau diese Geschichten über die unglücklichen Liebesbeziehungen, die Beobachtungen von schönen Frauen und Betrachtungen ihres Landes. Ob mit „Les eaux de Mars," das im Original eigentlich „Aguas de Marco“ heißt und von Antonio Carlos Jobim geschrieben wurde und zum Bossa Nova Klassiker wurde und später erst durch Georges Moustaki den Franzosen bekannt gemacht wurde, oder dem ebenso leichtfüßigen „Jardin d'hiver" von Henri Salvador, „Le mal de vivre" von Barbara, oder dem Titelsong „Raconte moi" von Patrick Bruel; jeder Song ist für sich genommen ein Klassiker und wird von Stacey Kent mit ihrem wunderbarem Timbre hinreißend interpretiert. Zudem wurden einige aktuelle Songs auf „Raconte moi..." eigens von zeitgenössischen französischen Singer-/ Songwritern für sie geschrieben. Die hervorragende, in kleiner Besetzung spielende Band bekommt den letzten Schliff von Stacey Kents Lebensgefährten Jim Tomlinon, der für die Arrangements verantwortlich ist. Herausgekommen ist eine Platte wie ein Spaziergang durch die Stadt der Liebe. Man möchte am liebsten gleich den Koffer packen und mit diesen Stücken im Ohr gen Süden fahren.

Als CD und als Donwload erhältlich
Stacey Kent
Sonntag, 28. März 2010