George Benson - Inspiration A Tribute to Nat King Cole
 
Bin ich alt geworden? Warum mag ich diese Platte so sehr? Natürlich, ich habe die eine oder andere George Benson – Platte in meiner Sammlung, auf Vinyl und auf CD „While the City sleeps“ gehörte mal zu meinen Lieblingsalben. Und dann habe ich dieses Interview mit Al Jarreau geführt und der hat fast mit den gleichen Musikern zusammen gespielt und schwärmt bis heute in den höchsten Tönen von dem 10 fachen Grammy-Gewinner. Und dann, irgendwann in den 90er Jahren nannte man seinen Stil Fahrstuhl-Musik. Was für eine Beleidigung für einen der filigransten Gitarristen der Welt. George Benson spielte immer in seiner eigenen Liga, nur wenige reichen an seine Virtuosität heran. Und doch habe ich ihn in den letzten Jahren aus den Augen verloren. Denn seine Platten sind gleichförmig und ziemlich langweilig geworden. Kannte man eine aus den letzten 20 Jahren, kannte man alle. Jetzt aber verneigt er sich vor einem der größten des Jazz. Auf “Inspiration: A Tribute To Nat King Cole” hat er dies wunderbaren Klassiker neu aufgelegt, ohne sie zu vergniedeln. Ganz klassisch, ganz nahe am Original, ganz genau so, wie ein Nat King Cole Song klingen sollte. Ich denke auch die Vokalistinnen Idina Menzel und Judith Hill sowie den Trompetenstars Wynton Marsalis und Till Brönner haben durchgeatmet, weil sie das spielen dürfen, was jeder von ihnen liebt. Denn der unvergessliche Nat King Cole hat seit seinem Tod im Jahr 1965 jede Menge Klassiker veröffentlich, die sich allesamt auf diesem Album befinden. Natürlich ist George Benson nicht der erste. Marvin Gaye, Sammy Davis Jr., Oscar Peterson Carmen McRae und 1996 die damals aufstrebende Diana Krall. “All For You”, gehört bis heute zu ihren besten Alben.
George Benson hat sich jahrelang mit diesem Album beschäftigt, hat sogar Fans mobilisiert mitzuhelfen. (Warum auch immer)
Für “Inspiration: A Tribute To Nat King Cole” spielte Benson mit einem 42-köpfigen Orchester. Er hat für jeden Song den richtigen Ton gefunden.
“Just One Of Those Things” ist im Originalarrangements geblieben, das einst Maestro Nelson Riddle für Nat King Cole geschrieben hatte.
Absolut nostalgisch ist die Aufnahme, mit der Benson diese Hommage beginnt: Sie entstand bereits vor 62 Jahren, als der damals achtjährige “Little Georgie Benson” mit seiner Interpretation des Nat-King-Cole-Hits “Mona Lisa” einen Gesangswettbewerb in seiner Heimatstadt Pittsburgh gewann und das Stück zum Lohn in einem Studio einsingen durfte.
„Was immer er machte, machte er mit ganzem Herzen,” schwärmt George Benson über Nat King Cole. In diesem Moment habe ich das Gefühl Benson und Cole sind sich ganz nahe.
Ja, okay, ich bin alt geworden, aber ich bin in Würde gealtert.

Als CD, als Download und auf Vinyl erhältlich.
George Benson
Freitag, 24. Mai 2013