Shout out Louds - Work
 
Vielleicht wurden den Schwedischen Shout out Louds die ständigen Vergleiche mit The Cure einfach zu viel. Es blieb einem aber auch nichts anderes übrig. Nach ihren beide Alben „Howl Howl Gaff Gaff“ und „Our III Wills“ musste man schon wegen der Stimme des Sängers und Gitarristen Adam Olenius die Vergleiche zu Robert Smith ziehen. Aber genau wie Bloc Party, schaffen es auch die Shout out Louds vor allem durch einen eigenen Sound sich dieser Vergleiche zu entledigen. Für die Shout out Louds ist das besonders wichtig, denn sie stehen mit ihrem dritten, schwierigen und immer wegweisenden Album vor der großen Frage, ob es nun  zurück in den Indie- Keller, oder auf den Pop Olymp gehen soll. Zu Letzterem braucht es eine ganze Menge Eigenständigkeit und da sie die große Gabe haben Popsongs für die Ewigkeit zu schreiben, sollte sich das neue Album mit dem viel sagenden Titel „Work“ vor allem in der Produktion unterscheiden. Dazu mussten sie ihre Heimat Schweden verlassen und produzierten mit dem Amerikaner Phil Ek, der schon mit Band Of Horses, Fleet Foxes und The Shins bewiesen hat, dass er komplexe musikalische Ideen optimal zu kultivieren versteht. Und für den nächsten gemeinsamen Kraftakt war natürlich auch der Weg nach Seattle alles andere als zu weit. Was das Album aber am Ende wieder ausmacht sind die geradezu genialen, zugänglichen, aber nie klischeehaften Popsongs. „1999“ lebt wie auch die Single mit dem tollen Video „Fall hard“ vor allem von den Kleinigkeiten. Ein etwas zu kantig gesungenes, lang gezogenes „I never felt so alive since 1999,“ mit dem trotz der Ernsthaftigkeit eine Menge Liebe an das Leben ausgedrückt wird. Eine verspielte Indie-Gitarre und das 80er Jahre Keyboard in „Fall hard,“ eben all die Reminiszenzen an das längst vergangene, aber doch so präsente Jahrzehnt das unter der Oberfläche zu schweben scheint. Nie zu viel Pathos, immer dieses sympathische Indie Pop Feeling im Geiste von The Cure oder New Order, deren legendäre Bassläufe auch das neue Shout Out Louds Album einleiten. Man ist versucht zu sagen, dass das alles schon mal da war, man ist versucht zu glauben, es gäbe hier nichts Neues zu entdecken. Die Schweden bedienen sich aber lediglich der Stilelemente ihrer Lieblingsbands. Und ich könnte Wetten, dass es auf ihrer Playlist viele Überschneidungen mit meiner Playlist gibt, wenn einem gerade der Sinn nach toller Popmusik steht. 

ALs CD, Download und auf Vinyl erhältlich
Shout Out Louds
Sonntag, 28. Februar 2010