Paul Dempsey - Everything is true
 
Paul Dempsey ist einer jener Künstler, dem vor allem die weiblichen TV Serien-Zuschauer zu Füßen liegen werden. Er sieht gut aus, (nicht ganz so gut wie der andere Dempsey, der Womanizer Patrick Dempsey), aber auch er hat das gewisse Etwas, so jedenfalls bestätigen es stilsichere Greys Abatomie- Zuschauer. Vor allem aber hat seine Stimme die nötige emotionale Tiefe. Seine Musik dagegen könnte man als Mainstream Pop/Rock bezeichnen, immerhin mit einigen sehr erfrischenden Folk-Einflüssen („Take us to your leader“). Und doch ist derzeit nicht absehbar, wann und ob diese Platte bei uns offiziell erscheinen wird. In Zeiten der weltweiten Downloads spielt das allerdings für die Masse der Musikkonsumenten keine Rolle mehr. Für die Sammler dagegen ist es schade, denn das schöne Booklet würde man gerne ins CD- Regal stellen. Nun aber genug Informationen über die Vertriebswege, am Ende geht es um eine gelungene Platte eines Australiers, der mit seiner Band Something for Kate in seiner Heimat für 3 ARIA AWARDS (Australian Record Industry Awards) in den Kategorien Best Male Artist, Best Adult Contemporary Album und Producer Of
The Year nominiert wurde. Ebenso wurde er beim Triple J Award für das Best Australian Album nominiert und konnte sogar den The Age Award als Best Male Artist gewinnen. Schlussendlich rief der Rolling Stone das Album „Everything Is True“ zu einem der besten Alben des Jahres 2009 aus! Da sollte man doch zumindest einmal genauer hinhören. Was diese Auszeichnungen am Ende im Rest der Welt wert sind, würde sich erst zeigen, wenn ihm ein wirklicher Hit gelänge. Möglich wäre es. Das Album verfügt über eine glänzende Produktion von Paul und Wayne Connolly, (You Am I, Youth Group) und hat eine ganze Menge guter, nie aber wirklich brillante Hooklines im Gepäck. Sein schon 2009 in Australien erschienenes Album bewegt sich meistens im mittleren Tempo, in dem Paul Dempsey immer wieder beweisen kann, wie gut er singen und Gitarre spielen kann. Wenn er über den „Great Optimist“ singt, oder die Frage  „Have you fallen out of love?“ stellt, dann berührt den Melbourner Musiker sicher irgendwann die Massen, auch wenn es hier nichts Neues und Innovatives zu hören gibt. Man muss eben nicht immer gleich das Rad neu erfinden, um es in die erste Liga zu schaffen. Richtig gut nämlich werden seine Songs, wenn man sie mehrmals hört und sich schließlich ein bis zwei  Songperlen eröffnen und man spürt, dass alles was auf den ersten Moment zu ähnlich klingt, doch über eine mitreißende Leidenschaft verfügt. Paul Dempsey hat eine ehrliche, eine schnörkellose Platte gemacht, die mehr als ein Lebenszeichen der gerade pausierenden Something for Kate sein könnte. Er könnte in Europa als Soloartist erfolgreicher als mit seiner Band sein. Am Ende wird er seinen Erfolg auch, der auf dem neuen Album mehr zurückgenommenen Gitarre und seiner Rockstar-Aura verdanken. Wer sich auf den einschlägigen Downloadseiten einen ersten kurzen Überblick verschaffen möchte, sollte „Out the Airlock“ anklicken. 

Nur als Download erhältlich
Paul Dempsey
Samstag, 29. Mai 2010