I am Kloot - Let it all in
 
Dies ist eine der ganz großen Bands. Natürlich, alles klingt irgendwie traurig, tief melancholisch, herzzerreissend, aber vor allem schön. Was Jam Bramwell da singt, geht jede Sekunde unter die Haut. Die Stimme trifft Dich ins Mark und das tut sie in jeder verdammten Sekunde. Warum das noch immer die wenigsten wissen, ist mir ein Rätsel. Spätestens nach der Nominierung für den Mercury Award hätte sich das doch ändern müssen, da hätte man doch hinhören sollen. Ich weiß gar nicht, ob ich das opulent instrumentierte Überalbum „Sky at night“ aus dem Jahr 2010 mehr empfehlen soll, als das neue „Let it all in.“ Ich müsste an dieser Stelle eine Lobrede auf jede einzelne ihrer großen Würfe halten, aber ich will ja das neue Album empfehlen. Und das tue ich allzugern, denn „Let it all in“ ist die logische Fortsetzung von „Sky at night“ und einer ausgedehnten Tournee. Auf der Bühne kann die Band aus Manchester natürlich kein ganzes Orchester mitschleppen und weil man das alles von dem Album aber mindestens genauso anrührend und bewegend rüber bringen will, hat man die Songs spartanischer instrumentiert. Das Ergebnis war umwerfend und wird auch de Vorlage für „Let it all in“ sein. Nicht ganz so opulent, von den Instrumentierung aber mindestens genauso aufregend. Die einsame Trompete bei „Some better day“, die akustische Gitarre und das wischende Schlagzeug bei „Shoeless“ oder der Chor bei „Masquerade“ all das ist so nahe, so bewegend, so emotional. Es sind auch hier wieder die Feinheiten, die liebevolle Produktion von Elbows Guy Garvey und Craig Potter, mit denen sie das dritte mal hintereinander zusammen gearbeitet haben. Bislang wurde diese Band mit jedem Album noch besser, noch erwachsener, noch klüger. Bei „Sky at night“ haben sie den Ball so weit vorgelegt, dass sie sich eine Extrastellung erkämpft haben. Diese haben sie erhalten. In ganz England gibt es derzeit keine bessere Band als I am Kloot. 
Als CD, als Download und auf Vinyl erhältlich.
I am Kloot
Donnerstag, 17. Januar 2013