Begbie - The Age of Golden lies
 
Begbie
The Age of golden lies
Universal

Anfang der 2000er hat es begonnen. Der Siegeszug der 80er Jahre. Eine Band spross neben der nächsten aus dem Boden und verband mehr oder weniger moderne Rhythmen mit lieb gewonnenen Sounds aus den seligen 80er Jahren. Geschickt wurden neue Songs in altem Gewand präsentiert und nostalgische Gefühle für die Generation 35+ heraufbeschworen. Schon denkt man an Zauberwürfel, Mofas und Stefanie Tückings Turnschuhe bei Formel Eins. Videoclips machten viele Songs erst zu wahren Hits. Was wäre Duran Duran ohne das „Wild Boys“ Video? Mit Begbie geht es mir ganz ähnlich. Ihr Video zu „Live for today“ liess mich überhaupt erst aufhorchen und sehen. Nicht spektakulär, aber liebevoll und hochwertig gedreht. Die Kinder, die ein Flugzeug zusammenbauen und uns fliegen lassen. Ein hoher Flug - golden und gleitend, ohne Furcht und Angst, voller Leichtigkeit und Zuversicht. Eine Inspiration, die Sehnsucht und Erinnerung gleichermaßen einfängt, in allen Nuancen darstellt und festhält. Ein goldenes Gefühl. Es wäre nicht nur um diesen Song schade gewesen, wäre er in den weiten des Internets verloren gegangen. Ausgestattet mit jeder Menge Pathos, veröffentlichten Begbie im letzten Jahre geradezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit bereits ihr erstes Album „The Age of Golden lies.“ Nach dem ersten Hören gleichförmig und eine Spur zu uninspiriert. Erst nach dem Sehen des Videos „Live for today“ konnte man eine gewisse Unwiderstehlichkeit erkennen. Jetzt gibt es ein sogenannten Re-Release als Deluxe Edition mit exquisiten Remix- und Bonus-Versionen, zusammengestellt und gemixt von verschiedenen renommierter Künstler wie K-Paul, Cubehog, Roland Deschain of Gilead, Big Jim Rennie, Gerald Frisco, evf-ework u.v.m.
Spezielle Versionen von guten Platten können auch schief gehen, hier ist es gelungen. Eine Vielzahl der neu gemischten Songs orientieren sich nicht nur qualitativ nah genug am Original, sondern sind auch geradezu tanzbar geworden. Die Mischung aus 80'er Synth- und Electropop, alternativem Dance mit Wave-Einschlag, sphärischem Dreampop im Sinne der stilprägenden Genre-Größen bis hin zu trotzigen Breakbeats mit OldSchool-Jungle oder Reggaeton-Einflüssen erinnert zwar immer an die 80er Jayhre, lehnen sich aber vor allem an die Bands an, die das goldene Popzeitalter längst für sich wiederentdeckt haben. Wirklich nichts neues, aber immer wieder schön. 

Als CD, Deluxe Edition und als Download erhältlich
Begbie
Montag, 20. Februar 2012